Familienchronik Jursitzky

 

Im Aufgehen in einer Sache wird der Mensch erst ganz Mensch, wird er er selbst. Das heißt, Selbstverwirklichung ist nur zu haben um den Preis der Selbsttranszendenz, der Selbstvergessenheit.
Victor Frankl (1905-1997), österreichischer Psychotherapeut

Auszug aus der Familiengeschichte in Schlesien Galizien und Polen
1311-1520

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt 1311 mit Hans von Jurczicz (Jürtsch bei Breslau)- auf einem Dokument des Herzogs von Breslau.

Die Mitglieder der Familie Jursitzky dienten seit etwa 1330 den polnischen Königen und schlesischen Herzögen als Soldaten im Ritterstand.

Aufgrund Ihrer Verdienste erhielten sie mehrere Güter in der Gegend um Krakau. Die erstmalige urkundliche Erwähnung auf einer Gerichturkunde erfolgt im Jahre 1404 für Watzlaw von Jursitz im Grafenstand.

Seine Söhne Michael und Andreas Herren auf Georgendorf sind im Jahre 1426 in einen Rechtsstreit mit dem Abt von Tinitz (heute Tyniec Legnicki) verwickelt, da sie die Zehent an die Kirche nicht zahlen wollen. Im Jahre 1483 scheint Kasper von Jursitz als Student an der Krakauer Universität auf. Kasper ist der Enkel von Michael von Jursitz. 1508 wird Kasper in die Adelsmatrikel des eingeständigen Herzogtumes Zator aufgenommen.

Das Leben im schlesisch, galizische Grenzgebiet war zu dieser Zeit immer wieder von Kriegen überschattet, da die Machthaber der Nachbarstaaten eben dieses Gebiet jeweils für sich beanspruchten. Das Herzogtum Zator beispielsweise hatte viele wechselnde Eigentümer. Besonders die Hussitenkriege mit der folgenden Slawisierungswelle traf die Menschen stark. Die Wirtschaft lag am Boden, viele Siedlungen mussten aufgegeben werden. Erst 1469 als der ungarische König Corvinus Mähren, die Lausitz und Schlesien eroberte kehrte Frieden ein, der 1479 im Olmütz besiegelt wurde 1494 kam das Herzogtum Zator bereits zurück an Polen. 1459 ist Paul Jursitzky von Jursitz als Graf in den Krakauer Adelsmatrikeln unter dem Wappen Strzemie (Lawszowa) verzeichnet. Zu diesem Zeitpunkt war der Stammsitz der Familie in Georgendorf (Jurczyce) heute Gemeinde Skawina, in der Nähe von Krakau.

Später finden sich die Registereinträge von Philipp von Jursitz unter dem Wappen Nowina, sowie Andreas Jursitzky vom Wappen Radwan. Seit 1520 tragen die Herren von Jursitz nur mehr das Wappen Topor. Etwa um 1640 teilt sich die Familie in einen polnischen und österreichischen Zweig.

Der eigentliche Stammsitz der Familie - Jurczyce wurde 1480 von Graf Peter Jursitzky von Jursitz verkauft. Der Rittersitz wurde später von der Familie Haller von Hallenburg erworben und steht heute noch in Jurczyce, in seiner Glanzzeit war das Gut 403 ha groß, und damals das größte Gut in der Gegend von Krakau, dem Königssitz.

Die Schreibweise des Familiennamens änderte sich über die Jahrhunderte. In Galizien benutzte man das dem Gebrauch der slawischen Sprache entsprechende Jurczycki, Jurczycyy aber auch Jurczyckij. Der österreichisch schlesischen Familienzweig benutze seit etwa 1650 das deutsche Jursietzki, das später zum Jursitzky wurde. Der Familienname selbst ist slawischen Ursprungs und bedeutet „Sohn des Georgs“.

Lateinisch schreib man  "Georgius" und griech. "georgós" was soviel wie Landmann oder auch Bauer bedeutet. Der heiligen Georg, der den Drachen tötete und unter anderem Patron der war, diente oft als Vorbild bei der Namengebung im Mittelalter, dadurch wurde der Name sehr of benutzt . Über die Zeiten und Sprachräume wandelte sich der Name und so wurde aus Georg unter anderem Girg, Gerg, George, Georges, Georgi, Georgy, Gorges, Görg, Görgen, Görgens, Görges. Im slawischen Sprachraum Juraschek, Juraschitz, Jurschitz, Jurzyk, Jurzyc, Jurischitz, Juriczic, Jurczyk, Jurgeit, Jurgschat, Juric, Jurisch und in Nordeuropa Jörg, Jörgens, Jörger, Jöris, Jörn, Jörs, Jürgen, Jürgens, Jürgensen, Jürges, Jürn, Jürs.

Der lebt, der vielen nützlich ist.
Lucius Annaeus Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.), röm. Philosoph u. Dichter

 

Auszug aus der Familiengeschichte in Schlesien
1520-1945

Der polnische Ritterstand lebte in engen Familienbanden, im Allgemeinen waren viele Familien unter einem Wappen zusammengefasst, die Struktur der Soldatenschicht war ähnlich der Struktur der schottischen Clans.

Das polnische Wort „Herb“ für Wappen bedeutet übersetzt Erbe. Eben dieses wurde unter den männlichen Nachkommen zu gleichen Teilen aufgeteilt. Diese Tatsache führte langfristig zu einer drastischen Verkleinerung der ehemals relativ großen Besitzungen der Familie Jursitzky.

Eine Bestandsaufnahme im Jahre 1667 zeigt dass die Besitzungen damals bereits auf die Größe eines besseren Bauernhofes zusammengeschrumpft waren. Bei einigen Familienmitgliedern war es damals schon so, dass sie nicht mehr nur vom eigenen Land leben konnten. Diese Familienmitglieder verdingten sich als Berufssoldaten, Lehrer, oder Verwaltungsbeamte.

Der österreichisch schlesische Zweig entsteht ca. 1632 als die Brüder Hans und Friedrich Jursitzky in Seifersdorf und Lichten bei Troppau Land kaufen.

Die Familie lebte über 230 Jahre in Lichten und Neu Lublitz. Später dann im Jahre 1861 zog Josef Jursitzky in die Umgebung von Wien, und gründete den niederösterreichischen Zweig der Familie.

Die Geschichte der österreichisch schlesischen Jursitzkys, Jursitzkas und Jursitzkes endet mit der Vertreibung der Familien nach dem zweiten Weltkrieg aus dem damaligen Sudetendeutschland.

Biographien von Familienmitgliedern

Moritz Jursitzky (Schriftsteller)

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben!
Marc Aurel (121-180), röm. Kaiser
Die Kunst, die du gelernt hast, behalte lieb, und bei ihr suche deine Ruhe. Den Rest deines Lebens durchwandere wie einer, der alles den Göttern überlassen hat, keines Menschen Herr, keines Menschen Sklave.
Marc Aurel (121-180), röm. Kaiser

 

Die Wappen der Familie Jurczycki

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Das Projekt

Ziel dieser Webseiten ist es eine Materialsammlung zu bieten, die beim Erforschen ihrer Familiengeschichte behilflich ist.