Helm - Wappenkunde Heraldik - Helmdecke

Helmdecke oder Helmhang
In früher Zeit, als z.B. noch Topfhelme verwendet wurden waren Helmdecken noch unbekannt. Erst in gotischer Zeit ab dem 13. Jahrhundert findet man Abbildungen von Helmdecken, die vermutlich als Sonnenschutz dienten - da es unter den blechernen Helmen bei Sonneneinstrahlung unter dem blanken Helm sehr heiß werden konnte. Zunächst sind die Helmdecken noch kurz, später dann wird der Helmhang länger. Ab dem 15. Jahrhundert werden die Helmdecken auch in der Darstellung oft ausladend üppig gezeichnet. Meist wurden die Helmdecken ähnlich wie das Kleinod oder direkt mit dem Kleinod auf dem Helm befestigt. Die reale Größe des Helmhanges unterschied sich in der frühen Zeit nicht von der Gröse des Wappenbildes - in der Renaissance begannen die Helmhänge im Bild zu wachsen, und wurden dann übermäßig Groß daargestellt.
Eher selten sind Darstellungen von Helmdecken aus natürlichem Material, wie z.B. auf dem Bild links. Die Abbildung ist einem Wappen der Familie Woller (de Lana) entnommen, wie man es auf dem Regensburger Dom sieht. Das Wappen stammt aus dem 14. Jahrhundert. Natürliche Helmdecken aus Tierhäuten findet man auch auf älteren Darstellungen in Verbindung mit Geweihen, Hörnern oder Ohren. Die Farbe der Helmdecke sollte sich nach der Farbe des Schildes oder zumindest nach der Farbe der Helmzierde richten. Genau genommen waren ursprünglich nur zweifarbige Helmdecken zugelassen. Dies ist auf die althergebrachte Heraldische Regel zurückzuführen, dass nur zwei Farben als Haus und Wappenfarben zugelassen sind. Sind mehrere Helme auf einem Schild zu finden, so hat die jeweilige zum Helm gehörende Helmdecke immer auch die Wappenfarbe des dazugehörigen Schildes. In alten Darstellungen findet man oft auch einfarbige Helmdecken, wobei dies auf dem Mißverständis beruhen könnte, dass die Innenseite der Decke die gleiche Farbe wie außen hatte - meist waren die Helmhänge aber innen anders gefüttert - und in Wahrheit zweifarbig. Bei den Farben gibt es überdies auch oft eine Übereinstimmung mit den Landesfarben, aus denen das Geschlecht stammte - so z.B. bei Tirolern rot, weiss, bei Sachsen ebenfalls, bei Franzosen blau und gelb, usw.
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Quelle: Mayer, Carl Ritter von. - Heraldisches A.B.C. Buch, und weitere
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