Helm - Wappenkunde Heraldik - Kleinod


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Das Kleinod

Unter einem Kleinod versteht man in der Wappenkunde die heraldischen Zierden, Figuren oder Bilder, welche in plastischer Weise am Helm angebracht wurden. Gewöhnlich sind Kleinode eine Wiederholdung der heraldischen Figuren des Schildes am Helm, häufig erscheinen sie aber auch in selbstständiger Gestalt. Helmkleinode treten schon früh, z.B. bei den Kelten auf - gallische Funde belegen das. Die erste Spur der heraldischen Kleinode findet man vermutlich in der Bemalung der Helme. Die echten Kleinode wurden in der Praxis an sogenannten Hilfskleinoden angebracht. Dies konnten Hörner, Flügel, ritterliche Hüte, Tierfiguren, Federkörbe, Schirmbretter oder Scheiben, Fähnlein und Banner und der Beutelstand sein.

Tafel XIV

Helm 1 auf Tafel XIV stammt aus dem Jahr 1320, Helm 2 aus dem Jahr 1290, Helm 3 aus dem Jahr 1551, Helm 4 aus dem Jahr 1417.

Das Horn

Die Hörner wurden ursprünglich in natura auf heraldischen Helmen angebracht, meist waren es Stierhörner. In Natura war oft auch Fell und Stieroren auf den Helmen zu finden - die in der heraldischen Darstellung dann weggelassen wurden. Ursprünglich wurden Hörner sicherlförmig mit den Spitzen nach innen gekrümmt (Tafel XIV -2) dargestellt - später dann wurden die Spitzen der Hörner nach außen gedreht. (Bilder Tafel XV - 1- 14. Jahrhundert, 2 aus dem Jahr 1347, 3 aus dem 13. Jahrhundert, 4 aus 1394)

Heraldik Wappen KleinodTafel XV

Die Spitzen wurden abgerundet oder auch abgeschnitten - wie beim Helm 3 auf Tafel XV - die älteren Helme zeigen kleine meist der Natur entsprechenden Hörner (Tafle XV Helm 4) später dann wurden die Hörner größer und länger.

Alle anderen Hörner gehören nicht zu den eigentlichen Kleinoden - so sind z.B. Hörner von Hirsch (Tafel XIV 3), Steinbock, Gams und Widder, usw. bilden eigenständige Helmzierden.

Der Flügel und der Flug

Helm Kleinod FlügelTafel XVI - 1 14. Jhd. , 2 - 1482, 3 - 14. Jahrhundert, 4 - 1449

Der "Halbe Flug" bezeichnet einen einzelnen Flügel, zwei Flügel auf Helmen bezeichnet man als Flug. Flügel und Flug sind so alt wie die Hörner und zählen zu den Urformen der Kleinode. Man nimmt an dass diese im Gegensatz zu den Hörnern nicht der Natur entnommen worden sind sinder auf Helmen aus Blech, Leder oder Holz gefertigt waren. Im besten Falle waren einzelne Federn auf eine Flügelfassung aufgesteckt worden. Man unterscheidet zwischen offenen und geschlossenen Flügeln in der Darstellung von vorne gesehen aufgefächert (offen) oder von der Seite gesehen zusammengelegt (geschlossen) - in der heraldischen Deutung spielt dies aber keine Rolle. Wie die Hörner kommen die Flügel auch schon in der ältesten Form mit Blättern, Herzen, Schindeln und dergleichen bestreut (verziert) vor. In späterer Zeit findet man an einzelnen Flügeln auch die Klauen des Vogels - oft Adler.

Die hohen und niederen ritterlichen Hüte

Heraldik Hut KleinodTafel XVII 1-1244, 2-1350, 3- 1365, 4-1471

Die Bezeichnung hoher und niederer ritterlicher Hut leiet sich von der höhe des Hutes ab - auf Bild 1-3 sind niedere ritterliche Hüte dargestellt, auf Bild 4 findet man einen hohen ritterlichen Hut. In der älteren Zeit kommen die Hüte ohne Aufstülpung vor (Bild XVII-1,3) weshalb sie meist auch eher nieder und bretirämpig erscheinen. Die jüngeren Hüte haben Aufstülpungen die sich farblich vom Rest des Hutes absetzen. Auf den Hüten wiederholen sich auch in einigen Darstellungen die Figuren des Schildes, die Hüte können aber acuh mit Pelz bezogen sein. Oft orientierten sich die Hüte an der Mode der jeweiligen Zeit. Auch Eisenhüte (Helme selbst) wurden als Helmzierden getragen.

Rümpfe oder Brustbilder

Wappen Heraldik Kleinod RumpfTafel XIX - 1 1481,2-16. Jhd. ,3-1530 ,4-1471

Die Rümpfe oder Brustbilder sind schon in früher Zeit häufig zu finden. In der ältesten Periode erscheint gewöhnlich nur der Kopf alleine, oft mit wild flatternden Haaren und zerzausten Haaren.Im XIV. Jahrhundert kommt ein kurzes Stück Hals dazu. Später dann wurde der Rumpf mit einem Bruststück dargestellt. Die Tracht der Menschendarstellungen richtete sich im Laufe der Zeit immer mehr nach der jeweiligen Mode - und ist daher aus Bekleindungshistorischer Sicht interessant. In späterer Zeit treten Bart und verwildertes Haar in den Hintergrund und sind nicht mehr so oft zu finden. Im XV. Jahrhundert trifft man an männlichen sowie weiblichen Abbildungen anstatt der Arme, bereits auf Schulterhöhe, Hörner, Flügel, Beile, Rosen Fischangeln und dergleichen (siehe Bild XIX - 1, 3). Später kommen auch Darstellungen von Armen in Gebrauch. In älterer Zeit findet man auch schon an anstatt der Ohren angebrachte Attribute, wie z.B. Eselsohren, Hirschgeweihe, und ähnliches.

Federkörbe und Federköcher

Heraldik Federkorb Kleinod

Federkörbe und Federköcher sind eine kegelförmige Fassung des Federschmuckes - meist wurden Hahnen, Straußen und Pfauenfedern verwendet.

Schirmbretter und Scheiben

Die Schirmbretter und Scheiben sind runde, sechs oder vieleckige Brettchen, auf denen sich meistes das ganze Wappen wiederholt. Gewöhnlich werden die Ecken mit Federballen, Schellen, Knöpfen, Eicheln, Hahnen-, Pfau- und Straußenfedern verziert. Im Bild oben rechts wurden sogar Windrädchen als Dekorationselement verwendet.

Sturmfähnlein und Banner

Die Banner und Strumfahnen sind seltener als die bisher beschriebenen Kleinode - dennoch eignen sie sich gut um die Wappenbilder des Schildes zu wiederholen. In älterer Zeit findet man nur die steifen, unbeweglich abstehenden Fahnen, erst später kommt Bewegung in die Darstellung, wobei die Stiele oft die Turnierlanzen nachahmen.

Der Beutelstand

Heraldik Wappen Beutelstand

Mit dem altheraldischen Ausdruck Beutelstand bezeichnete man eine hohe beutelförmige Haube, welche über den Helm getragen wurde, in zwei mit Quasten oder Troddeln versehene, mehr oder minder spitze Zipfel oben auslief und die mit den Schildesfiguren verziert war.

Quelle: Mayer, Carl Ritter von. - Heraldisches A.B.C. Buch, und weitere.

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